Es ist eine außergewöhnliche Gemeinschaftsleistung, die nun im Februar 2016 in Düsseldorf eröffnet wurde: die ’Wehrhahn-Linie’, eine neue U-Bahnverbindung, die die Düsseldorfer Innenstadt auf einer Länge von 3,4 Kilometern unterquert. Für Düsseldorf ist sie das größte verkehrspolitische Bauvorhaben seit der Fertigstellung des Rheinufertunnels im Jahre 1993. In enger Zusammenarbeit zwischen Architekten, Künstlern, Ingenieuren und der städtischen Verwaltung wurde das Projekt nach 15-jähriger Planungs- und Bauzeit nun fertiggestellt.
In den kommenden Jahren wird das Großprojekt grundlegende Verbesserungen für die Landeshauptstadt mit sich bringen. Neben schnelleren innerstädtischen Anschlüssen entlang der neuen Linie, werden nun auch die Stadtentwicklungsgebiete im Osten und Westen besser an das bestehende Verkehrsnetz angebunden. Es werden täglich mehr als 50.000 Fahrgäste befördert und somit der Verkehr an der Oberfläche stark entlastet.
Die Ausstellung präsentiert die einzelnen Planungsphasen des Projektes, erläutert die enge Zusammenarbeit der beteiligten Akteure und stellt die Künstler, die Gestaltung der U-Bahn Tunnel, sowie der einzelnen Stationen mit Zeichnungen, Modellen und Plänen vor.
Das Projekt begann mit einem international ausgeschriebenen Wettbewerb im Jahre 2001. Aus siebzig eingereichten Beiträgen ging das Darmstädter Büro ’netzwerkarchitekten’ in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Heike Klussmann als Siegerteam hervor. Die Idee des prämierten Entwurfes war es, die Architektur und die Kunst von der Oberfläche bis zu den Bahnsteigen zu einem räumlichen Gesamtkunstwerk zu verbinden, das sich ähnlich einer riesigen Schlange durch das Erdreich windet und sich an den Stationen weitet. Im Übergang von oberirdischem Stadtraum zum unterirdischen Stationsraum entstehen so jeweils wiedererkennbare „Schnitträume“ sehr unterschiedlicher und eigenständiger Identität.
In einem eigenen Wettbewerbsverfahren wurden weitere Künstler bestimmt, um an der Gestaltung der Stationen mitzuwirken: Ralf Brög für die Heinrich-Heine-Allee, Ursula Damm für die Schadowstraße, Manuel Franke für den Graf-Adolf-Platz, Enne Haehnle für den Kirchplatz, Heike Klussmann für die Pempelforter Straße und Thomas Stricker für die Benrather Straße.
In Wechselwirkung zwischen Ingenieurleistung und Kunst gelang es mit der Realisierung der ’Wehrhahn-Linie’ einen beispielhaften, innovativen Beitrag zur Infrastruktur zu leisten, der den Düsseldorfern und Gästen ein außergewöhnliches „Raum erleben“ im städtischen Nahverkehr bietet.
Zur Ausstellung erscheint eine Buchpublikation: „Wehrhahn-Linie, Kontinuum und Schnitt”, Kerber Verlag
Sponsoren
Diese Ausstellung wurde ermöglicht mit der großzügigen Unterstützung von:
Landeshauptstadt Düsseldorf, Implenia, Wayss & Freytag Ingenieurbau AG, Glas Trösch, Dyckerhoff, InformationsZentrum Beton GmbH, Schwab-Stein GmbH, Glas Wagener, OMERAS, DR Fassadenbau GmbH, Glasbau Pritz GmbH