Ai Weiwei

PURGATORY– FEGEFEUER

Ausstellung
31. Oktober 2020 - 7. Januar 2021

Ausstellungsort

Aedes Architekturforum
Christinenstr. 18-19
10119 Berlin

Öffnungszeiten
Di-Fr 11-18.30 Uhr
So-Mo 13-17 Uhr
Sa, 31. Oktober 2020, 13-17 Uhr

Eröffnung

30. Oktober 2020, 18.30 Uhr

Es sprechen
Hans-Jürgen Commerell Aedes, Berlin

Ai Weiwei Künstler (Videobotschaft)

                                                                                                                                                                                                                  

Pressemitteilung [1.0 MB]

 

Aedes Kooperationspartner

 

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  • Porträts © Ai Weiwei

  • Ausstellungsansicht © Erik-Jan Ouwerkerk

  • Ausstellungsansicht © Erik-Jan Ouwerkerk

  • Ausstellungsansicht © Erik-Jan Ouwerkerk

  • Installationsansicht © Erik-Jan Ouwerkerk

  • Ausstellungseröffnung © Erik-Jan Ouwerkerk

  • Ausstellungseröffnung | Ai Weiwei (Videobotschaft) © Erik-Jan Ouwerkerk

  • Ausstellungseröffnung © Erik-Jan Ouwerkerk

  • Ausstellungseröffnung © Erik-Jan Ouwerkerk

  • Ausstellungseröffnung © Erik-Jan Ouwerkerk

  • Ausstellungseröffnung © Erik-Jan Ouwerkerk

  • Ausstellungseröffnung © Erik-Jan Ouwerkerk

Die Installation Purgatory - Fegefeuer steht für einen physischen sowie spirituellen Transitraum, der weltweit und zeitgleich in unterschiedlicher Gestalt entsteht – als Grenzraum, Flüchtlingslager, Gedankenraum – für Millionen von Menschen, die sich im Zustand der Bewegung, des Wartens, des Aufbruchs, der Hoffnung, der Verzweiflung befinden; zwischen dem Ort, den sie verlassen haben und dem ihrer Bestimmung oder Sehnsucht; dem Weg zurück nach Hause, in die Heimat, in eine vorübergehende Fremde oder ins Exil. Purgatory ist eine Adaption des Projekts Bus Shelter, das Ai Weiwei im Rahmen von Good Fences Make Good Neighbors 2017 stadtweit im öffentlichen Raum New Yorks platziert hat. Der chinesische Künstler und Aktivist, der selbst im Exil aufwuchs, ergänzt die Installation bei Aedes durch eine Auswahl an großformatigen Porträts von bekannten von bekannten Flüchtlingen – Künstlern, Philosophen, Wissenschaftlern – die in den 1930er Jahren aufgrund der Ideologie des politischen Establishments Deutschland verlassen mussten.


Porträts: Albert Einstein und Sigmund Freud © Ai Weiwei

Für Ai Weiwei beschreibt der Begriff Fegefeuer „die gegenwärtige Situation in Europa am besten“. Orte wie die Lager in der Türkei, in Jordanien oder Griechenland sind sozusagen zu Wartesälen geworden, zu Orten, die zwar vorübergehend, aber potenziell dauerhaft sind, an denen Flüchtlingen die Einreise nach Europa verweigert wird und sie gleichzeitig nicht in ihre Heimat zurückkehren können. Gleich der katholischen Vorstellung vom Fegefeuer als ein Ort, wo man wartet, bis eine unbekannte Autorität entscheidet, ob man entweder in den Himmel oder in die Hölle kommt.

Die Installation dient während der Ausstellung gleichzeitig als transitorischer Raum. Eingeladene Teilnehmer aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen, Professionen und kulturellen Kontexten werden sich hier im Dialog oder anderweitig performativ über das Abreisen und Ankommen, das verortet oder beheimatet sein und allem, was dazwischen liegt, äußern. Purgatory – Fegefeuer, entwickelte sich aus einer kontinuierlichen Zusammenarbeit von Ai Weiwei und dem ANCB Aedes Metropolitan Laboratory zum Themenfeld Identität und Ort - Grenzen und Territorien.

Die bei Aedes ausgestellte Arbeit ist eine Adaption aus dem Projekt Bus Shelter, das Ai Weiwei im Rahmen seiner Ausstellung Good Fences Make Good Neighbors 2017 stadtweit im öffentlichen Raum New Yorks platziert hatte. Der Künstler ergänzt die Installation bei Aedes durch eine Auswahl großformatiger Porträts von Menschen, die den Weg ins Exil beschritten haben.

Die Ausstellung und begleitende Veranstaltungen sind ein Teil des Programms des Aedes Metropolitan Laboratory Borders & Territory - Identity in Place, das in verschiedenen Formaten über einen mehrjährigen Zeitraum den Fragen nach Heimat, Identität, gesellschaftlicher und kultureller Zugehörigkeit, Translokation, Grenze, Territorium und Flucht nachgeht.


Porträts: Karl Marx und Wassily Kandinsky © Ai Weiwei

Ai Weiwei selbst ist bis zum 12. Lebensjahr im Exil als der Sohn eines „Rechten“ während der Anti-Rechts-Bewegung groß geworden, studierte in New York, hat in China lange Jahre als Künstler und Aktivist verbracht und lebt heute als eine Art Permanent Transient unbeheimatet im Dauerexil in Deutschland und anderen Ländern Europas. Das Thema Vertreibung, Flucht, Ausgrenzung, Exil, das 'Gegeneinander' in den Kulturen, politischer Machtbereiche und in der Gesellschaft spiegelt sich immer wider in den Arbeiten, Aktionen, Fotografiearbeiten und Dokumentarfilmen des Künstlers.

2001 hat Aedes Ai Weiwei erstmals in Deutschland als Künstler und Architekt in der Gruppenausstellung TU MU Young Architecture from China vorgestellt, gefolgt von den Ausstellungen Traveling Landscapes und Fake Design in the Village in 2006 und der von Weiwei kuratierten Ausstellung Post Resettlement des palästinensischen Künstlers Eid Hthaleen in 2016.

Ai Weiwei's Ausstellung Purgatory – Fegefeuer bildet zusammen mit der Ausstellung City of Refugees der Professoren Peter J. Zweig und Gail P. Borden der University of Houston, die zeitgleich bei Aedes gezeigt wird, den Abschluss des 40-Jahre Aedes Programms 2020.

Um ANCB The Aedes Metropolitan Laboratory zu unterstützen, wird Ai Weiwei dieser nicht subventionierten Kultureinrichtung seine Installation übereignen, damit über deren Verkauf die Programmarbeit weiter entwickelt und fortgesetzt werden kann.

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