Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB), Stuttgart

What If: A Change of Perspective

Ausstellung
13. Dezember 2025 – 28. Januar 2026

Eröffnung
Freitag, 12. Dezember 2025, 18:30

Zur Eröffnung sprechen
Hans-Jürgen Commerell
, Aedes, Berlin
Christine Lemaitre und Amandus Samsøe Sattler, DGNB, Stuttgart

Ort
Aedes
Christinenstr. 18–19
10119 Berlin

Öffnungszeiten
Mo 13:00–17:00
Di–Fr 11:00–18:30
Do 11:00–20:00
Sonn- und Feiertag 13:00–17:00
Samstag, 13. Dezember 2025, 13:00–17:00

 

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Aedes Kooperationspartner

 

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  • ©oup.studio

Was wäre, wenn wir nicht mehr neu bauen dürften? Solche und andere Fragen stellt die Ausstellung What If: A Change of Perspective der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Die DGNB ist ein Non-Profit-Verein mit Sitz in Stuttgart, der sich seit 18 Jahren für zukunftsfähiges, verantwortungsbewusstes Bauen einsetzt und mit dem DGNB Zertifizierungssystem ein international anerkanntes Planungs- und Optimierungstool zur Bewertung nachhaltiger Gebäude und Quartiere entwickelt hat. Die Ausstellung lädt dazu ein, eingefahrene Denkweisen zu hinterfragen und den Kern nachhaltiger Architektur neu zu entdecken: Gebäude und Quartiere, die Menschen ein gutes Zuhause bieten, bezahlbar sind und mit gutem Design Antworten auf die Klimakrise geben. Ein roter Faden zeichnet die Entwicklung des nachhaltigen Bauens nach, flankiert von sechs Themenbereichen und den Gewinnerprojekten des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Architektur.


Gewinner Deutscher Nachhaltigkeitspreis Architektur 2023: U-Halle Mannheim, Hütten & Paläste ©BUGA 2023 gGmbH | Gewinner Deutscher Nachhaltigkeitspreis Architektur 2020: Alnatura Campus Darmstadt, haascookzemmrich Studio2050 ©Brigida Gonzalez

Was wäre, wenn wir nicht mehr neu bauen dürften? Wenn wir heute schon ein drei Grad wärmeres Klima hätten oder uns ehrlich fragen würden, wie viel Fläche und Komfort wir wirklich benötigen? Fragen wie diese sind Ausgangspunkt der von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) kuratierten Ausstellung What If: A Change of Perspective. Die Besuchenden bei Aedes sind aufgefordert, gewohnte Denk- und Handlungsmuster im Zusammenhang mit dem nachhaltigen Bauen zu hinterfragen und neue Sichtweisen zuzulassen. Anhand von sechs Themenfeldern beleuchtet die Ausstellung die Vielschichtigkeit nachhaltiger Architektur und ordnet die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte ein:

Klima- und Ressourcenschutz
Was wäre, wenn Klimaschutz im Bauen mehr als eine lästige Pflichtaufgabe ist?
Gebäude können Teil der Lösung sein, wenn sie ressourcenschonend, kreislauffähig und energieproduzierend gedacht werden. Wer dabei den gesamten Lebenszyklus im Blick behält und Zielkonflikte abwägt, schafft ein nachhaltiges Gebäude – ohne, dass die architektonische Qualität darunter leiden muss.

Klimaanpassung und Resilienz
Was wäre, wenn wir den Klimawandel endlich ernst nehmen würden?
Gebäude und Städte müssen künftig mit neuen klimatischen Bedingungen umgehen – mit Hitze, Starkregen oder langen Trockenphasen. Klimaanpassung bedeutet, vorausschauend zu planen. Nicht mit mehr Technik, sondern mit kluger Gestaltung: mit Verschattung, Begrünung, Regenwasserspeicherung und Materialien, die kühlen statt aufheizen. So entsteht eine gebaute Umwelt, die auch in Zukunft funktioniert.

Biodiversität
Was wäre, wenn jedes Gebäude sein Umfeld bereichert, ohne die Umwelt zu beeinträchtigen?
Gebäude können Lebensräume schaffen – für Mensch und Natur. Mit begrünten Dächern, bepflanzten Fassaden und durchdachten Außenräumen wird Architektur zum Teil eines funktionierenden Ökosystems. Wer sich darauf einlässt, wird belohnt: mit angenehmerem Mikroklima, mehr Aufenthaltsqualität, resilienteren Quartieren.

Mensch und Gemeinschaft
Was wäre, wenn wir Städte und Räume so planen, dass wir uns gerne in ihnen aufhalten?
Architektur prägt unser Zusammenleben – sie kann verbinden oder trennen. Wenn der Mensch wieder zum Maßstab wird, entstehen Orte, die Identität stiften, Begegnung fördern und niemanden ausschließen. Soziale Verantwortung im Bauen bedeutet, Beziehungen zu gestalten statt nur Räume.

Flächenschutz und Bestandserhalt
Was wäre, wenn wir nicht mehr neu bauen dürften?
Der Boden ist endlich – und Neubau auf der grünen Wiese ein Auslaufmodell. Nachhaltiges Bauen heißt, das Bestehende weiterzudenken: sanieren, umnutzen, nachverdichten statt abreißen. Wer im Bestand arbeitet, bewahrt Ressourcen, stärkt Baukultur und übernimmt Verantwortung für eine zukunftsfähige gebaute Umwelt.

Kosten vs. Risiken
Was wäre, wenn CO2-Einsparung und Risikomanagement genauso wichtig wären wie der Euro?
Nachhaltiges Bauen ist kein Kostenfaktor, sondern eine Investition in Qualität und Zukunftsfähigkeit. Wer ganzheitlich plant, senkt Betriebs- und Instandhaltungskosten, steigert den Gebäudewert und reduziert Risiken. Baukosten sparen heißt in erster Linie, zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Entscheidungen zu treffen – mit Weitsicht und unter Berücksichtigung aller Zielkonflikte, die sich im Bauen zwangsläufig ergeben.

„Wir möchten die Menschen einladen, zum Kern nachhaltiger Architektur zurückzukommen – verbunden mit der Frage, was gute Gebäude und Quartiere ausmacht, in denen sich Menschen wohlfühlen, die bezahlbar sind und, die gleichzeitig Antworten auf die drängendsten Klimafragen bieten“, beschreibt Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der DGNB, den konzeptionellen Ansatz der Ausstellung. „Das klingt trivial, ist es aber nicht, weil wir es verlernt haben, eingeübte Handlungsweisen zu hinterfragen. Es braucht den Perspektivwechsel, zu dem wir alle Besuchenden motivieren möchten.“


Gewinner Deutscher Nachhaltigkeitspreis Architektur 2017: wagnisART München, bogevischs buero ©Julia Knop, HH | Gewinner Deutscher Nachhaltigkeitspreis Architektur 2013: Kunstmuseum Ravensburg, LRO ©Roland Halbe, Stuttgart

Ausstellung

What If: A Change of Perspective ist ein Appell, von guten Lösungen aus der Vergangenheit zu lernen, anstatt das Rad immer wieder neu zu erfinden. Pate hierfür stehen die bisherigen Gewinnerprojekte des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Architektur, den die DGNB seit 2013 gemeinsam mit der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis jährlich vergibt und, die in der Ausstellung anhand von Modellen, Fotos und Bildern, den sechs Themenfeldern zugeordnet, präsentiert werden:

2013 KUNSTMUSEUM, Ravensburg Lederer+Ragnarsdóttir+Oei Stuttgart

2014 HOF8, Taubertal Architekturbüro Rolf Klärle, Dipl.- Ing. freier Architekt BDA

2015 WOHNHOCHHAUS, Pforzheim Freivogel-Architekten

2016 Schmuttertal-Gymnasium Diedorf Hermann Kaufmann ZT GmbH & Florian Nagler Architekten GmbH ARGE „Diedorf"

2017 Gemeinschaftlich nachhaltig bauen – wagnisART, München ARGE bogevischs buero mit SHAG Schindler Hable Architekten GbR

2018 Rathaus Freiburg Ingenhoven architects

2019 Alnatura Campus – Neubau der Alnatura Arbeitswelt haascookzemmrich STUDIO2050

2020 SKAIO, Heilbronn Kaden + Lager

2021 Einfach Bauen, Bad Aibling Florian Nagler Architekten

2022 Hotel Wilmina, Berlin Grüntuch Ernst Architekten

2023 U-Halle, Mannheim Hütten & Paläste

2024 Collegium Academicum, Heidelberg DGJ Architektur

2025 Bekanntgabe am 27. November 2025

„Die meisten der von uns ausgezeichneten Projekte waren ihrer Zeit voraus, weil sie auf beispielgebende Weise Themen aus dem weiten Spektrum des nachhaltigen Bauens adressiert haben, die zum Zeitpunkt ihrer Planung noch alles andere als selbstverständlich waren“, sagt DGNB Präsident Prof. Amandus Samsøe Sattler.

Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V.

2007 gegründet, ist die DGNB heute mit über 2.800 Mitgliedsorganisationen Europas größtes Netzwerk für nachhaltiges Bauen. Ziel des inhaltlich getriebenen Vereins ist es, Nachhaltigkeit in der Bau- und Immobilienwirtschaft zu fördern und im Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit zu verankern. Mit dem DGNB Zertifizierungssystem hat die unabhängige gemeinnützige Organisation ein Planungs- und Optimierungstool zur Bewertung nachhaltiger Gebäude und Quartiere entwickelt, das dabei hilft, die reale Nachhaltigkeit in Bauprojekten zu erhöhen. Über die Fort- und Weiterbildungsplattform DGNB Akademie wurden bereits mehr als 11.000 Personen in über 60 Ländern zu Experten für nachhaltiges Bauen qualifiziert.

Katalog

Es entsteht ein Aedes Katalog.

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