Ursula Schulz-Dornburg
Die Fotografien von Ursula Schulz-Dornburg zeigen Unterstände zwischen Straße und Horizont, Siedlungsrand und Gebirge, Steppe und völligem Nichts in Übergangszonen, an denen sich die Frage stellt nach dem Zuhauseseinkönnen in einer Welt, in der sich die vertrauten Bezüge rasend schnell auflösen, in einer Welt der Migrationen und des Exils, eines neuen Nomadismus ohnegleichen.
Der Blick der Fotografin ist keineswegs monumentalisierend auf die Architektur gerichtet. Sie paktiert mit der im Hintergrund erscheinenden Landschaft und mit den wartenden Menschen davor. Die Menschen sind der lebendige Beweis für den blanken Nutzen der Gebäudeüberreste selbst in der Gegenwart, trotz ihrer ursprünglich gravitätisch-befremdenden Form und gerade angesichts ihrer gravierenden Baufälligkeit.
Die Bilder zeigen schweigsame, auf das Wesentliche reduzierte Situationen, die sich aus einem inneren Kern-Raum der Leere, der Stille heraus entfalten.
Schulz-Dornburgs fotografisches Werk bezieht sich auf eine der großen Entwicklungslinien der Moderne, indem Raum als dynamischer und mitunter dramatischer Prozess in Erscheinung tritt. Landschaften und Orte erscheinen in einer fragilen Balance von Entstehen und Vergehen, die Dinge stehen im Licht ihrer Endlichkeit.
Ursula Schulz-Dornburg ist durch eine Reihe von Ausstellungen in Europa und den USA international bekannt geworden. Die Künstlerin (*1938 in Berlin) lebt in Düsseldorf.
Die Ausstellung findet statt im Zusammenhang des"Europäischen Monats der Fotografie".
Zur Eröffnung sprechen:
Kristin Feireiss, Berlin
Matthias Bärmann, Laupheim
Herzlichen Dank an:
Interartes, Zürich
Wolfgang Wittrock Kunsthandel
Zumtobel Staff