Werner Huthmacher fotografiert international für Architekten wie Zaha Hadid, London und Herzog & de Meuron, Basel. Die Ausstellung zeigt Einblicke in das vielfältige Portfolio des Fotografen. Präsentiert werden persönliche Arbeiten neben aktuellen Architekturaufnahmen, die im Auftrag von Architekten und Firmen entstanden sind und macht die visuelle Spannbreite der Arbeiten deutlich. Die dadurch entstehenden Wechselwirkungen haben großen Einfluss auf das jeweilige Ergebnis der einzelnen Projektreihen. Sein aktueller Fotozyklus „Sitzendorf“ zeigt Porträts, Interieurs und Landschaften, auf der Suche und Erforschung nach dem Heimatortes seines Vaters, die auf den ersten Blick anmuten wie klassische Urlaubsansichtskarten, jedoch beim näheren Hinsehen einen liebevoll-ironischen Erzählstrang über ein Dorf im Weinviertel bei Wien offenbaren. Die im Großformat aufgenommenen, seriellen Motive erreichen durch das Verkippen der Schärfenebene des Ausschnitts eine Leichtigkeit die an Schnappschüsse erinnert. Das Ergebnis ist ein „Universelles Dorf“. Der Ort ist die Kulisse und Bühne und die Portraitierten sind die Darsteller. Sitzendorf ist ein Dorf. Es gibt Menschen zu sehen, Tiere, Straßen, den Himmel und die Kirche und manchmal auch alles zusammen. Das Besondere daran ist, wie wenig daran besonders ist und die Geschichte ist schnell erzählt. Denn manchmal sind keine Menschen auf der Straße, und auch kein Auto, es passiert nichts. Nur Straße, Himmel, Häuser. Als wäre Nacht und die Sonne scheint. Und alle sind weg. Oft sind sie das auch, zumindest findet man sie nur mit viel Glück. Und wenn man welche gefunden hat ist die Welt wieder in Ordnung. Das Buch “Sitzendorf” ist im Kehrer Verlag Heidelberg erschienen. Werner Huthmacher lebt in Berlin und arbeitet als freier Künstler im Medium Fotografie. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen internationalen Zeitschriften, Büchern, Magazinen und Einzelausstellungen im In- und Ausland veröffentlicht und werden und nun erstmals im Studio bei Aedes am Pfefferberg gezeigt.