2012 jährt sich der 100. Geburtstag von John Cage. Sein entscheidender Beitrag zur Musik war deren Erweiterung. Cage verband Musik mit unterschiedlichsten disziplinären Feldern, mit Architektur, bildender Kunst ebenso wie mit Formen alltäglichen Handelns. Ausgehend von Cages Praxis wird der Vibraphonist und Theoretiker Christopher Dell zusammen mit "DRA" in einer mehrteiligen Konzertserie in den interdisziplinären Dialog mit den jeweils spezifischen Ausstellungen in Aedes treten. Situiert inmitten der Ausstellungsinstallationen werden Gesprächskonzerte die Atmosphäre und den diskursiven Raum der architektonischen Arbeiten aufnehmen.
Dell führt in jedes Konzert ein. Im Fokus steht für ihn weniger die Frage „Wie klingt Architektur?“ Dell sucht vielmehr den verfahrens-strategischen Zusammenhang von Architektur und Musik zu thematisieren. Serielles Verschalten, motivisches Arbeiten, Speichern, Collagieren, De- und Re-Komponieren, Typologisches Ordnen, das sind nur einige der Beispiele wirkmächtiger strategischer Korrelate. In spannungsreichen Gesprächskonzerten wird Dell die jeweiligen Strategieräume der Ausstellungen aus den Vorgehensweisen von Musik und Architektur erfahrbar machen. Somit bietet "the aedes dialogue concerts" die Möglichkeit zur Entdeckung neuer Wechselwirkungen ebenso wie einen neuen Blick auf die vielfältigen Zusammenhänge der in den jeweiligen Ausstellungen gezeigten architektonischen Praktiken, die sowohl auf thematischer, formaler als auch personeller Ebene verfolgt werden können.