Kristin Feireiss, Gründerin und Direktorin des Aedes Architekturforums in Berlin spricht mit Anna Heringer, Architektin und Preisträgerin des Obel Awards 2020 und Almut Grüntuch-Ernst, Architektin und Professorin am Institut für Entwerfen und Gestaltung, TU Braunschweig
Kristin Feireiss: „Architektur ist die Mutter aller Künste“, das hat der Römische Architekt, Ingenieur und Architekturhistoriker Vitruvius bereits im 1. Jahrhundert vor Christus gesagt. Ich frage mich, wo sind Ihre Töchter? Was ist geschehen, dass sie laut Statistik das Studium immer mit den besten Noten abschließen, aber sich im Berufsleben schwerer behaupten können.
Es geht darum, dass Frauen ein starkes Selbstbewusstsein entwickeln und mit Kolleginnen aller Sparten strategisch ein tragfähiges Netzwerk aufbauen müssen, um sich in ihrem Wirkungsfeld zu platzieren und sich offensiv in aktuelle Fragen zum urbanen Umfeld einzumischen. Eine der Fragen in unserem Gespräch ist sicher auch wie und mit welchen Mitteln das umgesetzt werden kann.
Anna Heringer: Für mich ist die wichtigste Frage, wie mehr Weiblichkeit in der Architektur zu einer tiefgreifenden Harmonie mit unserer Mitwelt führen kann. Das erobernde, ausbeuterische Element unserer Branche hat ausgedient.
Almut Grüntuch-Ernst: Die gebaute Umwelt ist ein Spiegel unserer Gesellschaft, sie prägt unser Verständnis von Raum und Zeit.
Architektur darf nicht mehr ausgrenzen – sie muss inklusiver, teamfähiger und diverser werden.
Um die Zukunft in ihrer Vielfalt zu gestalten brauchen wir die Vielfalt der Entwerfer:innen.
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