PPAG architects, Wien/Berlin

Die Möglichkeit steht im Raum

Ausstellung
20. November – 13. Januar 2022

Eröffnung
Freitag, 19. November, 18.30 Uhr

Es sprechen
Dr. h.c. Kristin Feireiss Aedes, Berlin
Maik Novotny Architekturjournalist, Wien
Anna Popelka & Georg Poduschka PPAG architects, Wien/Berlin

Ausstellungsort
Aedes Architekturforum
Christinenstr. 18-19
10119 Berlin

Öffnungszeiten
Di–Fr 11–18.30 Uhr
So–Mo 13–17 Uhr
Sa, 20. November 2021, 13–17 Uhr
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Ausstellungsführung (DE)
mit Anna Popelka und Georg Poduschka

Freitag, 10. Dezember 2021, 16.30 Uhr

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Begleitveranstaltung zur Ausstellung
Mittwoch, 12. Januar 2022, 18.30 Uhr
Aedes Architekturforum

Die Möglichkeit steht im Raum
Ausstellungsgespräch

Begrüßung
Hans-Jürgen Commerell
Aedes, Berlin

Es diskutieren
Christian Kühn
Studiendekan für Architektur, Technische Universität Wien
Maik Novotny
Architekturjournalist, Wien
Anna Popelka & Georg Poduschka
PPAG architects, Wien/Berlin

Die kostenlose Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt.

 

Aedes Kooperationspartner

 

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Raum beeinflusst uns und wir beeinflussen Raum. Innerhalb des unendlichen Möglichkeitsraums der Architektur sind PPAG architects auf der permanenten Suche nach Relevanz und gesellschaftlichem Nutzen, am Aufspüren des baukulturellen Ausdrucks der jeweiligen Gesellschaft, des „notwendigen Neuen“ in all seiner Komplexität. Die Ausstellung ist ein Plädoyer für eine unvoreingenommene, mutige Sichtweise auf Architektur und Städtebau. Eine Sichtweise, die Entwicklung als Notwendigkeit sieht, selbst wenn sie auf den ersten Blick überrascht und irritiert. Gerade angesichts der gegenwärtigen globalen Herausforderungen braucht es Mut zu alternativen Wegen. Die Arbeit des Büros fußt auf dem Vertrauen in die kollektive Planungsfähigkeit; darauf, dass durch tiefe Beschäftigung und Weiterdenken Lösungen für eine gute Zukunft für uns alle gefunden werden können.

Die Vielfalt des Möglichkeitsraums wird von PPAG in der Ausstellung im Aedes Architekturforum auf besondere Weise dargestellt. Der Galerieraum selbst wird zum Möglichkeitsraum, in dem PPAG das Spektrum des Machbaren anhand einer Vielzahl von Projekten ergründen. Es werden Pläne, Modelle, Filme und 1:1-Objekte gezeigt. Man sieht Projekte, die an Grenzen gehen und ihre Sphäre ausschöpfen, unabhängig von Typologie, Maßstab, Alter, Preisklasse oder Realisierungshorizont – in Ecuador, Nordmazedonien, Norwegen, Jakutsk, Wien oder Berlin.


Wohn- und Geschäftshaus mit öffentlich zugänglicher Terrasse, Pah-Cej-Kah, Deutsch Wagram, Österreich, 2017. © Paul Bauer

Die Ausstellung soll dazu beitragen, den kollektiven architektonischen Möglichkeitsraum von Architekt*innen und Nicht-Architekt*innen zu weiten. PPAG möchten nicht nur das Fachpublikum, sondern explizit auch die breite Öffentlichkeit zur Auseinandersetzung mit aktuellen Fragen animieren. Dabei zeigen PPAG, wohin sich unser Lebensraum entwickeln könnte und kann – in eine Zukunft, die trotz der gegenwärtigen Herausforderungen ein besseres Leben für alle bringt.

Es ist bereits die zweite Ausstellung des Büros bei Aedes. Unter dem Titel Willst du wirklich wohnen wie deine Mutter thematisierten PPAG 2017/18 den zeitgenössischen Wohnungsbau, eine zentrale Aufgabe der wachsenden Stadt. Diesmal nähern sie sich einer weiteren Herausforderung unserer Zeit: dem Anspruch an Qualität, Schönheit und Differenziertheit in einer globalisierten, marktwirtschaftlich bestimmten und genormten Welt. Ihre These: „eine Gesellschaft kann und muss sich gute Architektur immer leisten. Ohne Kompromisse. Hochwertige Architektur ist nichts anderes als gebaute Wertschätzung, die von der Gesellschaft positiv zurückkommt.“

Die Herangehensweise von PPAG architects ist prototypisch, ein erfinderisches Entwerfen aus der Vorstellung heraus, wie sich zukünftiges Leben in der Architektur abspielen wird. Es geht darum, gegen das Gewohnte ein sich abzeichnendes „notwendiges Neues“ zu setzen, in dem besser gelebt werden kann. Zu diesem Thema sagen die Bürogründer*innen Anna Popelka und Georg Poduschka: „Nach fast zwei Jahren Pandemie sind wir als Gesellschaft so geübt im „Anders“ wie noch nie.“ PPAG verstehen Architektur als eine interdisziplinäre Auseinandersetzung, bei der verschiedenste Inhalte, Bedingungen und Disziplinen zusammengeführt und materialisiert werden. Die Architektur durchdringt alle Lebensbereiche und beeinflusst unser tägliches Tun. PPAG möchten zeigen, was die gebaute Umwelt sein kann, wenn man als Architekt*in das denkbar Mögliche tatsächlich umsetzt und in die Alltagsrealität einfließen lässt. 


Nadelwohnung, Caroline-Michaelis-Straße, Berlin, in Bau. © PPAG architects

Ausstellung

Anhand von 40 ausgewählten, sowohl realisierten wie auch unrealisierten, Projekten des Büros wird die Thematik – fern einer Werkschau – beleuchtet. Zwischen dem, was möglich ist und dem, was möglich wäre, zeigen PPAG im Innenraum als auch im Hof, wie Architektur wirkt, welche Atmosphären sie entfalten kann. Eine Komposition von Modellen, die vom Maßstab 1:1 bis 1:1000 reichen, wird durch eine raumgreifende Anordnung von Zeichnungen und Fotos ergänzt. Verschiedene 1:1-Anordnungen aus aktuellen Projekten führen vor, was gute Zusammenarbeit mit gutem Handwerk erreichen kann.

Projekte

Die Volks- und Berufsschule in der Wiener Längenfeldgasse ist ein Neubau im dicht verbauten gründerzeitlichen Wien. In aller Konsequenz mit sechs Stockwerken und einem Freiraum, der sich in Kaskaden von Terrassen auf dem Gebäude entwickelt. Die Raumstruktur orientiert sich an den Bedürfnissen der zeitgemäßen Pädagogik, in der nicht der instruktive Unterricht, sondern die Projektarbeit und das freie Lernen im Vordergrund stehen.


Schule Längenfeldgasse, Wien, 2020. © Hertha Hurnaus

Urban Living beschreibt einen Prototyp für eine dichte, soziale „Stadt in der Stadt“. PPAG entwickelten anhand eines konkreten Grundstücks in Berlin-Neukölln ein Gebäude als Stadtteil mit Wohnen und gemischter Nutzung. Im Bauch des tiefen Hauses ist eine Sporthalle, ein Tanzsaal und Platz für lokale Produktion. Es ist ein Gebäude für eine neue Form städtischen Zusammenlebens. Den Wohnungen sind flexible Räume zugeordnet, die in einzelnen Lebenssituationen temporär angeschlossen werden können und somit eine adjustierbare Wohnmöglichkeit für den Querschnitt der Bevölkerung bieten.


Städtebau/Wohnbau, Urban Living, Briesestraße, Berlin, 2013. © PPAG architects

Das Wirtshaus und Haubenrestaurant Steirereck am Pogusch in den österreichischen Alpen vereint Bodenständigkeit, Haute Cuisine, Hightech-Arbeitsvorgänge, nachhaltige Landwirtschaft und Luxushotellerie in einer Struktur. Die überregional bekannte Gastwirtschaft wird großräumig aber weithin unsichtbar erweitert. PPAG haben zudem zahlreiche Details wie organomorphe Türgriffe, 3D-gedruckte Waschbecken und raumwirksame Holzlamellenvorhänge entworfen, die dem Projekt die Dimension einer Art hochmodernen Gesamtkunstwerkes verleihen – und die Besucher*innen in eine ungewohnte Bergwelt entführen.


Waschbecken, Steirereck am Pogusch, 2021. © PPAG architects

Das Büro

Anna Popelka und Georg Poduschka betreiben zusammen mit ihrem Team das Büro PPAG architects (Wien/Berlin). Seit der Gründung 1995 arbeiten sie kontinuierlich im Feld der Forschung und Entwicklung von Architektur im weitesten Sinn, mit dem Anspruch, Innovation auch zu realisieren. Von Möbelbau bis Städtebau werden die jeweiligen Erkenntnisse von einem zum anderen Projekt übertragen und weiterentwickelt.

Obwohl bewusst das gesamte Feld der Architektur bearbeitet wird, haben sich in den letzten Jahren Schwerpunkte im Wohn- und Bildungsbau ergeben, wie zum Beispiel der Wohnhügel Europan 6 und der Bildungscampus Sonnwendviertel in Wien, die Slim City in der Seestadt Aspern (Wien) oder die Sekundarschule in Sauland (Norwegen), aber auch spezielle Projekte wie das Büro- und Geschäftshaus Pah-Cej-Kah in Deutsch-Wagram (Österreich) oder das Restaurant Steirereck in Wien. Zuletzt wurden in Berlin ein Wohn- und Bürohaus in der Lützowstraße und in Wien das Quartiershaus OPEN UP! sowie die Volks- und Berufsschule Längenfeldgasse fertig gestellt. In Berlin bauen PPAG derzeit unter anderem ein Schulgebäude für eine integrierte Sekundarschule und ein Gymnasium in der Allee der Kosmonauten und ein kleines feines Wohnensemble am Nordbahnhof.

Das Büro erhielt zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen, darunter den Preis der Stadt Wien für Architektur, den Adolf-Loos-Staatspreis für Design, den Hans-Hollein-Kunstpreis für Architektur und die mehrmalige Nominierung für den Mies van der Rohe Award der Europäischen Union.

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