Dass vor 50 Jahren von der DDR eine Mauer rund um West-Berlin errichtet wurde, ist kein Jubiläum im herkömmlichen Sinne, denn es gibt, wie bei solchen Anlassen üblich, keinen Grund zu feiern, wohl aber einen inne zu halten, sich zu erinnern und das Gewesene mit dem Abstand von einem halben Jahrhundert zu reflektieren.
Die atmosphärischen schwarz-weiss Fotoarbeiten von Hans W. Mende, der in den Jahren 1978 und 1979 über hundert Fotografien auf seiner 161 Kilometer langen Grenzbegehung entlang der Mauer gemacht hat, zeugen nicht nur von hoher künstlerischer Sensibilität, sie sind vor allem ein eindrucksvolles Zeitzeugnis eines historischen Ereignisses, dessen Auswirkungen nicht nur in Europa, sondern auch weltweit folgenschwere Spuren hinterlassen hat.
Die Ausstellung dokumentiert mit 27 Originalfotografien und einer Diapräsentation die Grenzbegehung entlang der "Berliner Mauer", die nach 28 Jahren mit der Deutschen Wiedervereinigung 1989 geöffnet wurde und die heute fast gänzlich aus dem Stadtbild verschwunden ist.
Angeregt durch einige Besuche weit abgelegener Regionen wie der Glienicker Brücke entwickelte der Künstler seine Idee der Grenzbegehung, bei der er nicht chronologisch vorgegangen ist, auch wenn eine gesamte Umrundung des damaligen West-Berlin von Anfang an geplant war. Zu Fuß, mit dem Fahrrad und mit dem Auto unternahm Hans W. Mende seine Foto-Touren, um, wie er sagt, "zu dokumentieren, was dieses Bauwerk der Stadt angetan hat".
In Zusammenarbeit mit dem Verleger von PEPERONI BOOKS, Hannes Wanderer, der sich auch am Zustandekommen dieser Ausstellung beteiligt hat, entstand 2010 die Publikation: "Hans W. Mende: Grenzarchiv West-Berlin 1978/1979", die in der Ausstellung vorliegt.
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xsommer, Peperoni Books