EMBT Miralles Tagliabue Architects, Barcelona
Die Ausstellung des katalanischen Architekturbüro EMBT Miralles-Tagliabue, das mit seinem soeben eröffneten Neubau des Schottischen Parlaments in Edingburg großes internationales Aufsehen erregt hat, zeigt aktuelle Projekte vor allem unter der Federführung von Benedetta Tagliabue, die das Büro nach dem Tod ihres Partners Enric Miralles im Jahr 2000 weitergeführt hat.
Basierend auf dem ursprünglich gemeinsam geschaffenen konzeptionellen Ideenfundus, hat Benedetta Tagliabue zusammen mit ihrem jungen Team eine eigene signifikante Architektursprache entwickelt. Die fünf in der Ausstellung vorgestellten Projekte, von denen zwei hier zum ersten Mal präsentiert werden, belegen das auf eindrucksvolle Weise.
Die Freiräume der westlichen Hafencity Hamburg (2002- ) sind zentraler Bestandteil des Umwandlungsprozesses des an die Innenstadt angrenzenden ehemaligen Hafengebietes südlich der historischen Speicherstadt. Wesentliches Entwurfsmerkmal ist die räumliche Verknüpfung von Landflächen und Wasser durch unterschiedliche Anlagen wie Pontons, Brücken, Rampen, Treppen und Terrassenplätzen auf wechselnden Höhen-Niveaus.
Das beinahe fertiggestellte 20-geschossige Hochhaus für den Hauptsitz von Gas Natural (1999-2005) in Barcelona ist wie eine Landschaft gestaltet, aus der sich ein riesiger Felsblock erhebt. Ungeachtet der Höhe ist das Gebäude fest mit dem Boden verankert und in die Umgebung eingebettet.
Der Santa Catarina Markt (1996-2005) im Zentrum von Barcelona ist ein multifunktionales städtebauliches Projekt, das auf eindrucksvolle Weise das geschäftige Handeln eines Marktes mit dem städtischen Leben konfrontiert und gleichzeitig verschmelzen lässt. Mit seiner signifikanten Architektur und seinem farbenreichen den gesamten Platz überspannendem Dach ist der Santa Catarina Markt bereits zu einem Wahrzeichen der Stadt geworden.
Die geplante Metro-Station Centro Direzionale (2005- ) in Neapel schafft durch seine expressive Architektur und seine unterirdische Erschließung eine neue räumliche wie konzeptionelle Verbindung zwischen dem vulkanischen Untergrund der Stadt und der artifiziellen Oberfläche des von Kenzo Tange in den 70er Jahren geschaffenen Hochhausquartiers.
Die flexible, spielerische Architektur der geplanten Grundschule der Vicky Sherpa Foundation in Kathmandu, Nepal (2005- ) ist durch die Philosophie ihrer Gründerin inspiriert, den Kinder der niedrigsten Kaste in Nepal, den „Unberührbaren" , die besten Möglichkeiten zu Lernen und zu Leben anzubieten.
Die Ausstellung zeigt eine anregende Mischung aus Skizzen, großformatigen Fotomontagen, Fotos, Modellen und Filmen.
Project management Aedes: Isolde Nagel.