Najjar & Najjar Architekten, Wien

Raumkinematik

 

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Najjar & Najjar Architekten, Wien

Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt durch die Arbeiten der Brüder Karim und Rames Najjar, die 1998 in Wien ihr gemeinsames Büro gegründet haben. In ihren Arbeiten untersuchen sie Verhältnis und Wechselwirkung von Mensch, gebautem Raum und Umwelt. Als neue Ausdrucksform für die Architektur fließt die Bewegung in die Bauten mit ein. Natureinflüsse, wie Wind, Wasser oder der Bewohner selbst, sind der Antrieb der Bewegung. Dadurch wird das Gebaute zu einem Instrument, das die Gegenseitigkeit von Bewohner und Umwelt dokumentiert. Forschungen und penible Detaillösungen sind für Najjar & Najjar ständiger Bestandteil der Entwürfe. Material und Ausführung der Projekte entstammen der Fahrzeug- oder Schiffbautechnologie. Um den theoretischen Diskurs real zu machen, bauen die Najjars Prototypen und 1:1 Modelle. Im Projekt “Gezeiten Haus“, einem Gebäude im Wattenmeer, wird das Leben in einem Haus, angetrieben durch die Natur, die Anziehungskraft des Mondes, beschrieben. Um dieser Umgebung funktional und gestalterisch zu entsprechen, verändert sich das Gebäude im Rhythmus von Ebbe und Flut. Die “Flarke“, ein Flugraum, ist an einer Felsenklippe installiert. Mit aufkommendem Wind fahren die Flügel aus und der Raum hebt sich in die Luft. Gleichzeitig zieht sich die “Mundase“, ein Höhlenraum, in den Felsen zurück. Der Mensch im Inneren der Räume kann durch die Bewegung des Gleichgewichtes Struktur und Lage verändern. Bug, ein isolierter Quader, wird durch Gewichtsverlagerung oder die Bewegung einer Person im Inneren in seiner Geometrie verzerrt. Der Raum kommuniziert über seine Schnittstelle, die Raumhülle, mit der Außenwelt. Die Veränderung der Hülle spiegelt außen die Ereignisse im Inneren wider. Der gewonnene Wettbewerb Semperit F&E Gebäude stellt die Fähigkeit Najjar & Najjars zur konsequenten Umsetzung der Forschungsergebnisse unter Beweis: Ein technisch völlig neuartiges Gebäude wird mit einer sphärisch gekrümmten Fassade kombiniert. Ein weiteres Projekt ist das Nationalparkzentrum Thayatal, in Zusammenarbeit mit Cornelia Najjar K.v. Dellmensingen (Bühnenbildnerin) und Aline Ehrenfried (Inhaltsmanegment), in dem Raumabfolgen dramaturgisch in Szene gesetzt werden. Die Form der Bauten korrelieren mit der Bewegung der Besucher. Leitbild des Entwurfes ist die Landschaft des Thayatals und seiner Umgebung, der Kontrast zwischen leicht hügeliger Landschaft und den Schluchten der mäandrierenden Thaya.

Es sprechen:
Kristin Feireiss, Berlin,
Dr. Mohamed Issa, Botschafter des Libanon.

Karim Najjar 1965 geboren in Metzingen, BRD
Nationalität: deutsch-libanesisch
1989-1996 Studium an der TU Wien
1996 Diplom TU Wien
2000 Institut für Wohnbau, TU Wien
2000 Lehrauftrag Institut für Wohnbau, TU Wien

Rames Najjar 1967 geboren in Wiesbaden, BRD
Nationalität: deutsch-libanesisch 
1989-1992 Studium an der TU Berlin
1992-1996 Studium an der TU Wien
1996 Diplom TU Wien
1999 Lehrauftrag Institut für Hochbau I, TU Wien
2000 Lehrauftrag Institut für Wohnbau, TU Wien

Projekte:
2000/2001 Semperit F&E Gebäude in Wimpassing
1998/99 Dachgeschoßausbau Albertgasse 55/1080 Wien
1998 Rauminstallation ”steirischer herbst 89”

Wettbewerbe:
2001 Nationalparkzentrum Thayatal 1. Platz
2000 "Inszenierung einer Landschaft” Nationalpark Thayatal 1. Platz
1999 Semperit F&E Gebäude in Wimpassing 1. Platz
1999 Stipendiaten für das MAK Schindlerstipendium in LA, USA
1998 "Haus Bach” Geladener Wettbewerb 1. Platz
1997 Förderpreis des Österreichischen Stahlbauverbandes
1995 Urban Dwelling, Schinkenchiku-Sha CO.Ltd Tokyo, Japan 2. Platz
1995 Urban Threshold, Takiron Co. Ltd Tokyo, Japan Ankauf