Klimaschutz, Energiewende und Ressourcenschonung rücken den zeitgenössischen Holzbau zunehmend in den Fokus des öffentlichen Interesses. Als nachwachsender Rohstoff ist Holz zugleich ein leistungsfähiger Baustoff, der durch Verbesserungen in technisch-konstruktiven Aspekten neue Anwendungsmöglichkeiten, insbesondere in urbanen Räumen, bietet. Zu den Vorreitern des urbanen Holzbaus zählt das 1999 gegründete Büro weberbrunner architekten mit Sitz in Zürich und Berlin. Holzgeschichten zeigt eine Auswahl realisierter und geplanter Projekte des Büros, die mit hoher gestalterischer Qualität neue Perspektiven für ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Bauwesen setzen; darunter ein kleinmaßstäbliches Wohnhaus sowie Mitteleuropas größte Siedlung aus Holz. Neben der Ausstellung widmet sich eine Veranstaltungsreihe nicht nur vielfältigen positiven Eigenschaften von Holzgebäuden, sondern erzählt auch Geschichten von den Menschen, die sie planen, realisieren und schließlich in ihnen leben.
Der Baustoff Holz eignet sich als Voll-, Brettschicht- und Mehrschichtholz sowohl für Decken, Dachkonstruktionen, Innenwände, Trenn- und Brandwände aber auch für Fassadenelemente als komplexe vorgefertigte Gebäudemodule. Mit seinen vielfältigen Merkmalen und durch technologischen sowie industriellen Fortschritt kann der Holzbau enorme Spannweiten und Lasten aufnehmen.
Mehrgenerationenhaus Hagmann-Areal in Winterthur. © Georg Aerni
Außerdem stellen verschiedene Holzbauweisen sehr flexible sowie kalkulierbare Systeme dar. Durch den hohen Vorfertigungsgrad lässt sich die Bauzeit verkürzen und durch die trockene Bauweise kann ein großes Maß an Kosten- und Terminsicherheit gewährleistet werden. Deshalb findet Holz gerade im mehrgeschossigen Bauen zunehmend Verwendung. Dies eröffnet neue Potentiale für die zeitgenössische Architektur, darunter insbesondere bestandsverträgliche Lösungen für die nachhaltige Nachverdichtung im urbanen Raum.
Holz ist ein ideales Dämmmaterial gegen Hitze ebenso wie gegen Kälte. Gleichzeitig ist der natürliche Baustoff atmungsaktiv, wodurch ein gesundes Wohnklima und eine hohe Wohnqualität gefördert werden. Darüber hinaus lassen sich mit Holz – abseits von rustikalen Assoziationen zu Fachwerkhäusern und Alpen-Chalets – bemerkenswerte Kombinationen und Kontraste mit anderen Baustoffen herstellen beispielsweise mit Aluminium, Beton oder Stein.
Siedlung sue&til in Winterthur. © Beat Bühler
Die Ausstellung Holzgeschichten präsentiert urbane Holzbauten von weberbrunner architekten aus unterschiedlichen Orten in der Schweiz und in Deutschland, sowohl im kleinen als auch im großen Maßstab: den Kindergarten Freie Waldorfschule in Werder an der Havel, das Mehrfamilienhaus Im Amt in Gutenswil, das Wohnhaus Bruderberg in Weiningen, das Mehrgenerationenhaus Hagmann-Areal in Winterthur sowie die Siedlung sue&til in Winterthur, die als größter Holzwohnbau Mitteleuropas gilt.
Mehrfamilienhaus Im Amt in Gutenswil. © Beat Bühler | Wohnhaus Bruderberg in Weiningen. © Beat Bühler
Fotografien von Beat Bühler, Georg Aerni, Dominic Büttner und Volker Schopp zeigen die Architektur und ihre Details von außen und innen, sie geben Einblick in die Bauprozesse und Formen der Aneignung der Holzgebäude. Anhand der fünf präsentierten Projekte von weberbrunner architekten, ergänzt mit detaillierten Fachinformationen, vermittelt die Ausstellung bei Aedes drei Thesen zum Holzbau der Zukunft:
• Holz als Rohstoff für das Tragwerk – CO2-Speicher und Konstruktionsmaterial
• Holz als Botschaft im öffentlichen Raum – Hölzernes Kleid für ein nachhaltiges Bewusstsein
• Holz mit emotionaler Wirkung – Atmosphärische Qualität im Innenraum
Kindergarten Freie Waldorfschule in Werder an der Havel. © Beat Bühler
Über das Büro
weberbrunner architekten planen und bauen in Zürich seit 1999 und in Berlin seit 2016. Das Team mit 30 Mitarbeitern besteht aus Architekten, Bauleitern, Hochbauzeichnern, Werkstudenten und Auszubildenden. Neben einem breiten Aufgabenspektrum, darunter Städtebau, öffentliche Gebäude, Wohnungs- und Gesundheitsbau sowie Um- und Erweiterungsgebäude, steht das Büro für einen ganzheitlichen Architekturansatz und erbringt alle Leistungsphasen. In den Projekten werden die städtebaulichen Chancen, die architektonischen Qualitäten, die konstruktive Haltung und die gesellschaftliche Relevanz stetig gesucht und umgesetzt. Der urbane Holzbau gehört für weberbrunner architekten dabei mehr und mehr zu einer Kernkompetenz im architektonischen Repertoire.
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Implenia, schäferwenningerprojekt GmbH, Amstein + Walthert AG, Bau-Plan-Consult GmbH, Pfleiderer Deutschland GmbH, Timbatec Holzbauingenieure Schweiz AG, Informationsdienst Holz, auratic - shaping spaces, WaltGalmarini AG, sia schweizerischer ingenieur- und architektenverein