Alsop Architects, London
Die Ausstellung zu Arbeiten von Alsop Architects im Forum Aedes East thematisiert Architektur als soziales Instrument in urbanen Umstrukturierungsprozessen. Vorgestellt werden zwei Projekte, bei denen die Einbeziehung der Anwohner und Nutzer in den Planungsprozess eine gewisse Identifikation oder einer Art „Bewohnerstolz“ mit den Projekten schuf.
Die Bibliothek in Peckham ist das Flaggschiff der Aufwertung des Stadtteil Southwark im Süden von London. Dabei wurden der Prestigezuwachs für den Bezirk wie der Stolz der Anwohner auf ein architektonisch anspruchsvolles Gebäude befriedigt. Alsop schaffte ein einzigartiges Gebäude, das beiden Ansprüchen genügt. In der öffentlichen Bibliothek entstanden inspirierende Raumsituationen zum Arbeiten, Lesen, Studieren und Entspannen. Das Augenmerk für die Bibliothek lag auf der Nachhaltigkeit der Bauweise. Laufende Energiekosten wurden unter Berücksichtigung des Tageslichtes und natürlicher Luftzirkulation verringert. Die Peckham Library gewann im November 2000 den Stirling-Preis, Großbritanniens renommierteste Architektur-Auszeichnung.
Das C-Plex Gebäude basiert auf der Vorstellung, dass Kunst selbst eine fruchtbare Quelle für kommunale, soziale und wirtschaftliche Erneuerung sei. Seit 1970 wurde dieser Gedanke in West Bromwich von Jubilee Arts in die Praxis umgesetzt, Grenzen zwischen Kunst, Sozialarbeit, Erziehung und Rehabilitation wurden aufgebrochen. Das C-Plex ist eines der kühnsten kulturellen Projekte des Millenniums, finanziert aus Lotteriemitteln, EU-Förderungen und anderen Fonds.
Alsop Architects wollten ein Bauwerk schaffen, das „sichtbar, wünschenswert und erforschungswürdig“ ist. Das Areal, eine frühere Busstation im Herzen der Stadt, wird gemeinsam mit einem öffentlichen Platz als Einheit betrachtet und damit zum Fokus für städtischen Lebens jeder Art. Das Gebäude enthält eine Mischnutzung aus kulturellen Aktivitäten, Weiterbildung und sozialen Einrichtungen sowie Läden und Galerien. Die Struktur des Hauses ist ausgelegt, einen permanenten Wandel in der Nutzung zu befördern. Der Platz selbst ist ein Kunstwerk, entstanden durch das Zusammenwirken mehrerer Künstler und einer speziell entwickelten Beleuchtungskonzeption. Das Gebäude ist ein Quader auf Stahlstützen, dessen Aussenwände eine hohe Transparenz aufweisen.
Die beiden Projekte C-Plex und Peckham Library werden anhand von Videos, die ihre soziale Rolle im urbanen, kulturellen Kontext thematisieren - und mit Modellen, Zeichnungen und Plänen erläutert. Darüber hinaus werden Originalskizzen von Will Alsop zu vier weiteren Projekten präsentiert.
Zur Ausstellungseröffnung sprechen
Kristin Feireiss, Berlin/Rotterdam,
James Kennedy, Deputy Director, British Council
Jan R. Krause, Journalist, Berlin.
Es erscheint ein Aedes Katalog (20.-DM).
