Michaela Habelitz, Berlin
Die in Berlin lebende Künstlerin Michaela Habelitz entwickelte eine Rauminstallation in situ für den schlichten Ausstellungskubus der Architekten Nitz-Prasch-Sigl-Tschoban-Voss. Die im Raum hängende Arbeit besteht aus 12 satinierten, licht-speichernden Plexiglasscheiben. Sie erhält ihre graphische Textur durch einen Zufallsfund aus Südmanhattan, den die Künstlerin bei einem Arbeitsaufenthalt im Mai 2002 geborgen hatte; hunderte von Gedenklichtern, die in Mandorlaform eine eingestanzte buddhistische Gottheit zeigen. Die Lichter, achtlos weggeworfen, zeigen deutliche Gebrauchsspuren.
Jedes einzelne Gedenklicht wird von einer Plexiglasscheibe überdeckt, die einen roten chinesischen Namenszug trägt.
Die Verwertung vorgefundener Materialien, ihr serieller Einsatz und die Auseinandersetzung mit ihrer spirituellen Aura gehören zu den Arbeitsprinzipien der Künstlerin, die so Gegenstände des Alltags zu Kunstobjekten nobilitiert.
Durch ein Fräsverfahren in der Kunststoffwerkstatt wurde die Metallzeichnung der Buddhas auf Plexiglas transponiert. Die Anordnung der Bildobjekte ist auf das Raumsystem des Ausstellungskubus ausgerichtet. In seiner Klarheit und Rationalität bildet er den Gegenpol sowohl zum transzendenten Moment als auch zur kitschigen Erscheinung der Gedenklichter.
Zur Eröffnung spricht Nicola Kuhn, Kunstkritikerin, Berlin
Organisation: Felsenstein Kulturmanagement